Heutige Bedeutung der
Wildformen bei Tomaten
Viele wilde Verwandte der
Tomate wie Lycopersicon esculentum var. cerasiforme, L. chilense, L.
peruvianum, L. hirsutum und L. pimpinellifolium zählen
mit zu den reichesten Genpools, die für Kreuzungen zur Verfügung
stehen. Fast alle Resistenzen, die gegen Viruserkrankungen erzielt wurden,
wurden in diesen Wildformen gefunden.
Seit 1948 machen sich Forscher immer wieder auf den Weg in die Anden oder nach Mittelamerika, immer auf
der Suche nach neuen Arten. Seitdem wurde Resistenzgene gegen über
42 Krankheiten zusammengetragen. Doch Wildformen der Tomate sind nicht
nur hilfreich wenn es um Krankheitsresisten geht, sie halten auch genetisches
Material bereit, das Fruchtqualität verbessern, Streßtoleranz
oder Trockenheitstoleranz erhöhen und Resistenz gegen Schädlingsbefall
erzielen kann. Daneben gibt es aber noch andere Zuchtziele: Die Industrie
benoetigt zur Weiterverarbeitung der Tomaten grosse Fruechte mit hohem
Trockensubstanzgehalt (z.B. fuer Tomatenmark). Im Erwerbsgemuesebau will man
das gleichmaessige Abreifen der Fruechte erreichen. Dies wird zurzeit aber
auch durch Begasung mit Ethylen erreicht.
Es kann durchaus interessant sein, einmal eine Wildform wie Lycopersicon pimpinellifolium im
Garten oder auf dem Balkon zu pflanzen. Sehr lecker sind die Wildformen auf
jeden Fall. Im großflächigen Gemüsebau sind sie allerdings nicht
vertreten, weil der Vertrie Schwierigkeiten bereiten würde: die Früchte sind
zu klein und meist nicht platzfest, was im eigenen Garten aber kein Problem
ist - der Weg führt dort meist ohne große Umwege von der Hand in den Mund.
Saatgut findet sich dafür bei Dreschflegel (siehe Bestelladressen)
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